Die Lust auf mediterranes Essen hatte nachhaltige Folgen. Allein in München gibt es inzwischen rund 600 Lokale, in denen toskanisch, ligurisch oder venezianisch gekocht wird. In denen ganz einfache Köche werkeln, die als Arbeiter auf dem Bau begonnen haben und das Coniglio in den Ofen schieben. Und dann gibt es noch die mediterranen Herd-Artisten, die ihren ganzen Ehrgeiz anbieten, um in ihren Ristoranti wahre Genuss-Orgien zu veranstalten, und den Seewolf so kunstvoll zubereiten, dass selbst die Tester vom „Guide Michelin“ nicht mit ihren Sternen geizen.
Die Osteria Italiana ist und bleibt was sie immer war: Ein traditionsbewusstes gehobenes Restaurant mit hochwertiger Küche, in dem jeder Italiensüchtige ein Stück Urlaubsgefühl vermittelt bekommt. Besonders im Innenhof vergisst man schon nach 10 Minuten, dass man eigentlich in Deutschland ist. Vielleicht ist dies der Grund, warum man hier und da einen Prominenten beim Genießen zu Gesicht bekommt.
Wo die Liebe zur italienischen Küche begann
1890
Als Josef Deutelmoser, ein weltgewandter Gastronom und Italienliebhaber, am 23. Mai 1890 die „Osteria Bavaria“ in der Schellingstraße 62 eröffnete, tat er dies in dem Wunsch, neben den Speisekarten der bayrischen Bierwirtschaften ein Kontrastprogramm zu bieten und die in Italien weit verbreiteten Weinschenken („Osteria“), in denen die Menschen bei einem guten Glas Wein und einfachen mediterranen Antipasti zusammen kamen, nach Deutschland zu exportieren.
Beeindruckt von der italienischen ars vivendi (et cenandi), gründete er das erste italienische Lokal in Deutschland. Bald etablierte sich die „Osteria“ bei den Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern des Münchner Akademieviertels als Ort der Zusammenkunft zum Diskutieren und Schlemmen.
Das italienische Zimmer in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg.
Die Familie Deutelmoser führte das Restaurant bis nach dem zweiten Weltkrieg in alter Tradition fort, bis Frau Clotilde Salvatori, selber erfahrene Gastronomin, die „Osteria Bavaria“ übernahm und in „Osteria Italiana“ umtaufte, ohne sich dabei vom ursprünglichen Konzept zu lösen.
„La dolce vita“ in den sechziger Jahren – als es noch keine Handys gab… Quelle: STERN-Magazin
So halten es auch die heutigen Wirte Prisco De Stefano und Umberto Bressanin; bis heute wurde nichts an dem Charakter der alten Weinwirtschaft mit ihren holzgetäfelten Wänden und dunklen Kassettendecken verändert und nach wie vor werden in der Osteria, neben einer erstklassigen Küche, nur Wasser und die besten Weine angeboten.
Ausschnitt des Wandgemäldes, von Carlo Wuttke, das Joseph Deutelmoser für die „Osteria Bavaria“ 1890 in Auftrag gegeben hatte.
Der Erfolg der „Osteria“, die heute zu den besten italienischen Ristoranti diesseits des Brennerpasses zählt, beruht auf der Erhaltung alter Traditionen, die ohne schrille Töne und schickes Styling auskommt. Diese Kontinuität macht den besonderen Reiz der Osteria aus, und dieser nostalgische Charme ist es, der besonders von den Gästen geschätzt wird.
Garten im Innenhof der „Osteria“.
La Casa
Wer sich dazu entschließt, zum Essen in die „Osteria“ zu gehen, möchte dort nicht nur eine Stunde, sondern am liebsten den ganzen Abend verbringen. Je länger der Gast an einem der Tische sitzt, desto intensiver erschließt sich ihm der geheimnisvolle Charme dieser Kultstätte der feineren Genüsse.
La nostra squadra
Unser seit Jahren eingespieltes Team aus knapp 20 Mitarbeitern in Küche und Service trägt entscheidend zum Erfolg der Osteria Italiana bei. In der Küche setzen wir vor allem auf traditionelle, bewährte Gerichte, die sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreuen, z.B. unserem Bollito Misto. Das heißt aber nicht, dass nicht auch mal kreativ experimentiert wird. Unsere Kellner sorgen dabei durch ihre Professionalität und den richtigen Ton für gute Laune und die einmalige Atmosphäre.
Wer sich dazu entschließt, zum Essen in die „Osteria“ zu gehen, möchte dort nicht nur eine Stunde, sondern am liebsten den ganzen Abend verbringen. Je länger der Gast an einem der Tische sitzt, desto intensiver erschließt sich ihm der geheimnisvolle Charme dieser Kultstätte der feineren Genüsse.